“Wusstet Ihr schon …” – heute mit Stefan Albertsen

Unter der Rubrik “Wusstet Ihr schon …” bringen wir Wissenswertes über unsere Autorinnen und Autoren! Heute: Stefan Albertsen

Herr Albertsen, wie startet Ihr Schreib-Tag?

Stefan Albertsen Zumeist nach einem harten Arbeitstag in der Physiotherapie (mein Hauptberuf). Wochentags zwischen 20 und 21 Uhr, dann geht es – je nach Verfassung – bis 23 Uhr oder 23:30 Uhr weiter. Am Wochenende verlege ich das Schreiben auf den frühen/mittleren Nachmittag, dann aber sowohl samstags als auch sonntags.    

 

Gibt es bestimmte Rituale? Ein Tee? Ein Spaziergang bevor es losgeht?  

Da ich vor dem Schreiben zumeist einen ganzen Arbeitstag hinter mir habe, bereite ich mir, wenn ich nach Hause komme, zunächst mein Abendessen vor, lege anschließend die Beine hoch, um kurz „runterzukommen“ und stürze mich nach dieser Ruhepause voll in die Arbeit.

 Wo kommen Ihre Ideen für die Ostfrieslandkrimis her?

Semiprofessionell schreiben tue ich ja erst seit einigen wenigen Jahren, abseits des Publikums habe ich damit aber schon mit 14 Jahren begonnen und Geschichten erfinden tue ich seit meinen frühesten Kindergartentagen. Das Ausdenken von Handlungen und Charakteren und das Verbinden solcher Elemente mit Handlungsorten und bestimmten Situationen läuft bei mir mittlerweile automatisch ab. In über 40 Jahren hat sich da einiges angesammelt und im Grunde genommen brauche ich nicht lange darüber nachzudenken. Wenn ich eine Idee brauche, krame ich sie hervor und arbeite sie so um, dass ich sie benutzen kann. Tatsächlich trage ich die Ideen rund um Axel Groot und Hilka Martens schon seit Längerem in mir. Ich musste sie für die Ostfrieslandkrimis nur anpassen, damit sie in diese schöne Gegend passen.

Beobachten Sie Menschen, um Inhalte für ihre Charaktere zu finden?

Manchmal ja. Ich habe tagtäglich so viel mit Menschen zu tun, dass es mir eher schwerfallen würde, mir ihre Verhaltensformen nicht einzuprägen. Wie bereits erwähnt, läuft das Verarbeiten von solchen Informationen zur Ausgestaltung von Geschichten bei mir irgendwie automatisch ab. Das hat mir auch als Amateurschauspieler oft geholfen, um mich in eine Rolle einzufühlen.

Gibt es bestimmte Orte an denen Sie am liebsten schreiben?

Nur den einen: Mein Arbeitszimmer! Da habe ich alles, was ich brauche. Computer, Schreibtisch, Internetanschluss und die nötige Ruhe, um mich aufs Tippen zu konzentrieren.

Haben Sie ein Lieblingscafé? Oder ein Lieblingsrestaurant?

Nein, eigentlich nicht. Ich sitze in Husum gerne am Hafen, wenn das Wetter entsprechend ist, oder am Deich – auch mal wenn es Dunkel ist und ich alleine bin – aber ansonsten treibt es mich irgendwie umher.

Wie bauen Sie die Geschichte um einen Mord auf?

Eigentlich immer vom Ende ausgehend. Ich stelle mir den Moment der Aufklärung vor und arbeite mich von dort – in der Zeit rückwärts – zum Anfang des Geschehens. Danach füge ich das Geschehen und alles was damit zu tun hat (Verdächtige, Spuren, angefügte Abläufe, weitere Personen, etc. …) hinzu und muss zum Ende noch einmal sehr genau überlegen, ob das, was ich da zusammengemixt habe, auch tatsächlich so ablaufen könnte.

Woher kommen die Spleens/Eigenschaften ihrer Kommissare?

Diese Sachen werden aus der Frage geboren: „Wie kann ich meine Charaktere so gestalten, dass sie aus der Masse hervorstechen?“ Am Ende dieser Überlegungen steht dann, hoffentlich, eine brauchbare und vor allem glaubhafte Persönlichkeit, die es schafft, die Leserschaft zu begeistern und zu fesseln.

Ist es nicht schwierig ein gelungenes Ende zu schreiben?

Das kommt wohl darauf an, was man unter einem „gelungenen Ende“ versteht.

Wer auf Happy Ends steht, wird am Ende des Thrillers „Arlington Road“ (1999 mit Jeff Bridges und Tom Robbins) sehr enttäuscht sein. Jemand, der eine überraschende Wendung auf der Endgerade einer Geschichte liebt und es nicht unbedingt braucht, dass der „Held“ in den Sonnenuntergang reitet, der kommt bei dieser Story voll auf seine Kosten.

Ich finde, ein Ende muss stimmig sein. Erzwungene Happy Ends in Geschichten, die einen eher düsteren Einschlag haben, sind ermüdend und können trotz des glücklichen Ausgangs enttäuschen. Das trifft natürlich auch auf das Gegenteil zu. Diese Sache ist wirklich schwierig. Vielleicht mische ich daher immer noch etwas im Ende unter.

Wer meine „Kripo Norden“-Reihe gelesen hat, wird schon bemerkt haben, dass es da immer einen roten Faden gibt, der von Band zu Band weiterreicht und immer neue Erkenntnisse mit sich bringt. So bleibt die Gesamtstory am Laufen.

Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?

Ich halte mich – in begrenztem Maße – fit und bewege mich viel an der frischen Luft (Laufen und Fahrradfahren). Daneben lese ich viel und sehe gerne TV-Serien und Filme. Man könnte sogar sagen, ich bin ein Filmliebhaber oder gar ein Cineast. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um alte Sachen handelt oder um neuere. Wenn es eine Thematik ist, die mich interessiert, bin ich dabei.

Was gefällt Ihnen an den Ostfriesen? Was macht Ostfriesland so besonders für Sie?

Da gibt es, glaube ich, viele Vergleiche zu uns Nordfriesen, denn welche Himmelsrichtung am Anfang steht, ist unerheblich. Wir Friesen sind rau und kommen manchmal etwas unnahbar daher, aber wer es schafft, uns auf seine Seite zu ziehen, der erlebt sehr herzliche und großzügige Menschen, die alles stehen und liegen lassen, wenn es hart auf hart kommt und die einen voller Entschlossenheit unterstützen. Friesen lieben die Abgeschiedenheit und Ruhe, aber wir fühlen uns auch im heftigsten Trubel wohl. In der richtigen Gesellschaft wohlgemerkt. Wir lassen uns gerne Zeit, aber wenn es schnell gehen muss, können wir auch ganz schön Dampf im Kessel machen. Das hört sich nach einer ganzen Menge Widersprüche an, passt aber, zumindest meiner Meinung nach, sehr gut. Und gerade das gefällt mir so an uns Friesen. Egal ob aus Nord oder Ost. Für alle die jetzt neugierig geworden sind – hier gibt es weitere Informationen zu Stefan Albertsens neuen Ostfrieslandkrimi:

Der Klappentext zum Ostfrieslandkrimi von Stefan Albertsen

Ostfrieslandkrimi Dreifachmord in der Nacht von Stefan AlbertsenEin kaltblütiger Dreifachmord schockt Ostfriesland! In einem Waldstück bei Bensersiel werden mehrere Männer tot aufgefunden. Erschossen in einem Transporter liegen ein hiesiger Kleinkrimineller und ein ehemaliger Auricher Polizeibeamter, der auf die schiefe Bahn geriet. Etwas abseits das dritte Opfer. Doch nicht nur die Todesart unterscheidet sich von den anderen beiden, auch sein Lebenslauf erscheint zu glatt, um wahr zu sein.

Hauptkommissar Axel Groot und Kommissarin Hilka Martens von der Kripo Norden suchen die Verbindung zwischen den drei Opfern und müssen zugleich die Spannungen überwinden, die sich in letzter Zeit zwischen ihnen aufgebaut haben. Ein spektakulärer Fund in dem Transporter lässt jegliche persönliche Animositäten jedoch zunächst in den Hintergrund treten. Interessant sind dabei nicht die zweihundert Stangen Zigaretten, sondern was sich darin versteckt befindet …

Schnell wird den Kommissaren klar, dass dieser Fall größere Dimensionen annimmt. Keinesfalls aber hätte Groot geahnt, dass im Rahmen der Ermittlungen auch seine Freundin Kris in tödliche Gefahr gerät …

Der Ostfrieslandkrimi »Dreifachmord in der Nacht« ist als Taschenbuch und als E-Book bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:

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Einen Übersicht auf die Reihenfolge der Serie von Stefan Albertsen finden Sie hier.

Mehr über die Ermittler der Kripo Norden können Sie im Steckbrief erfahren.  

 

Viel Freude beim Lesen wünscht

Das Team von www.ostfrieslandkrimi.de