Der lange Weg zum Schreibtisch
Immer wenn es kälter wird, ist der Weg zum Schreibtisch vom inneren Schweinehund blockiert. Wenn die Sonne durchs Fenster scheint, hüpfe ich hingegen von ganz allein aus dem Bett und eile an die Arbeit. Aber nicht jetzt, wo es unter der Decke so kuschlig warm ist.
Im Winter ist die Selbstmotivation manchmal eine echte Herausforderung. Ich versuche, mich zu locken, verspreche mir eine Tasse Tee und habe, wenn ich besonders schlau sein will, schon am Vorabend eine Schachtel Kekse auf der Tastatur hinterlegt. Alles, um mich zu zwingen, aus dem Bett zu steigen.
Vermutlich war ich in meinem letzten Leben ein Eichhörnchen, denn ich könnte mir gut vorstellen, die kalten Tage vor mich hinzudösen und nur zum Naschen aufzustehen.
Aber dann kommen meine Figuren ins Spiel.
Sie sind es, die mir keine Ruhe gönnen, die wollen, dass ihre Abenteuer geschrieben werden, ganz egal wie kalt und dunkel es vor den Fenstern ist. Ihnen zuliebe raffe ich mich auf. Annika Broder, die Oberkommissarin von Norderney, steht gerade vor einem großen Problem und braucht meine Hilfe. Auch ihr ist kalt, denn die Geschichte, die jetzt noch rasch überarbeitet werden muss, spielt zur Abwechslung im Winter. Und genau wie ich kann Annika es kaum erwarten, dass im nächsten Krimi endlich wieder die Sonne scheint.
Also: Raus aus den Federn und ran an die Tastatur, denn Annika Broder spaziert bereits über den Strand. Sie trotzt dem Wind und wird dafür belohnt, denn plötzlich ist da dieser ihr wohlbekannte Jogger, der ihr eine wichtige Information liefern wird
Aus: Wintermord auf Norderney
»Guten Morgen, Annika.« Ein Jogger mit Pudelmütze und grellbunten Laufschuhen schloss zu ihr auf und trabte neben ihr her. Im ersten Moment hätte sie Mathis Feldkamp, den hochgewachsenen Bestatter fast nicht erkannt. Sein Bart verschwand fast gänzlich in einem selbst gestrickten Schal und außer der Augenpartie war von seinem Gesicht kaum etwas zu sehen. »Ein herrlicher Morgen, nicht wahr?« Er wurde langsamer und passte sich ihrer Laufgeschwindigkeit an.
»Hallo«, erwiderte Annika freundlich. Sie mochte den Mann von Ende fünfzig, der, egal was auch passiert war, immer eine angenehme Gelassenheit und Ruhe ausstrahlte. »Nicht das richtige Wetter zum Golfspielen, hm?«
»Nein, ich versuche daher, mich auf andere Weise fit zu halten.«
»Bewundernswert.« Sie meinte es ehrlich. Ihr fiel es schon schwer, bei starkem Wind über den Strand zu wandern. Dabei auch noch zu rennen, reizte sie überhaupt nicht.
Auf Wangerooge verschwindet ein Knecht-Ruprecht-Darsteller spurlos und wird später im Rosengarten gefunden. Nele und Jule Hibenga folgen im Inselwinter einer Spur voller alter Geheimnisse, verstimmter Eltern und einer Prise Weihnachtsmagie.
Klappentext:
Wer hat Knecht Ruprecht beim letzten Rundgang abgefangen? Kurz vor Weihnachten taucht auf der Polizeiwache von Wangerooge eine aufgelöste Frau auf und bittet die Inselpolizistinnen, ihren vermissten Freund zu finden. Dieser hatte am Abend zuvor das Hotel verlassen und ist immer noch nicht wieder aufgetaucht. Kommissarin Nele Hibenga und ihre Tochter Jule sind erstaunt, als sie erfahren, dass der Vermisste einen ungewöhnlichen Beruf ausübte: Er war auf der Nordseeinsel als gruseliger Knecht Ruprecht zu mehreren Familien unterwegs. Schließlich wird seine Leiche entdeckt – im Wangerooger Rosengarten! Aber wo liegt das Motiv? Bei der Suche der Inselpolizistinnen quer über die verschneite Insel stellt sich heraus, dass es der Darsteller bei seiner Rolle offenbar maßlos übertrieben und Eltern sowie Kinder verängstigt hat. Wollte jemand ihn dafür zur Rechenschaft ziehen? Die Liste der Verdächtigen ist lang, doch schließlich stoßen die Hibengas auf die richtige Spur, welche weit in die Vergangenheit führt …
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