Ein kleiner Auszug als Leseprobe zu Sören Prescher’s neuen fesselnden Ostfrieslandkrimi „Mord in Altharlingersiel“!
Ein Mord auf einen Campingplatz und die Kripo Ostfriesland muss ermitteln. Sören Prescher’s neuester Ostfrieslandkrimi „Mord in Altharlingersiel“ ist da und hat eine Menge Spannung zu bieten. Für alle Unentschlossenen gibt es hier eine kleine Leseprobe. Viel Spaß!
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Aus den Augenwinkeln heraus nahm er auf der linken Seite eine Bewegung wahr. Er vermutete weitere Urlauber, die sich auf den Weg zur Küste befanden, und drehte sich nur halbherzig danach um. Einen Atemzug später registrierte er, dass mehr dahintersteckte.
Die Bewegung kam nämlich aus der Richtung, in der Jochen Munks Blockhütte lag. Nein, sie kam direkt aus der Parzelle. Jemand machte sich an dem Seitenfenster zu schaffen. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, vermochte Henning nicht einmal zu bestimmen. Ebenso wenig, ob diese Person aus dem Holzhaus heraus oder in die Hütte hineinzuklettern versuchte. Gerade eben stützte sich die ganz in dunkle Kleidung gehüllte Gestalt noch auf der Fensterbank ab, im nächsten Moment standen ihre Füße bereits auf dem Boden.
Henning fuhr herum. In derselben Sekunde entfernte sich die Gestalt bereits von der Hütte. Ohne groß darüber nachzudenken, stürmte Henning hinterher.
»Hey, was ist …?«, fragte Maren.
»Da ist jemand«, presste er knapp hervor, ohne sich umzudrehen oder langsamer zu werden. Wichtiger als die Erklärung war die Person, die wahrscheinlich gerade einen geglückten oder versuchten Einbruch hinter sich hatte. Was genau zutraf, wollte Henning gerne persönlich mit dem Verantwortlichen klären. Doch dafür musste er sie oder ihn erst einmal fassen.
Er drängte sich an einigen Passanten vorbei, ignorierte ihre empörten Rufe und jagte weiter vorwärts. Im Vorbeilaufen warf er einen hastigen Blick auf das Seitenfenster der Blockhütte. Es stand einen dünnen Spalt offen. Einbruchspuren entdeckte er auf die Schnelle keine. Zu bedeuten haben musste das nichts.
Henning erreichte den Stellplatz mit dem geparkten BMW hinter dem Ferienhaus. Dahinter lagen das nächste Mietgrundstück sowie ein weiterer breiter Pfad, der zu zahlreichen Holzhäusern führte. Überall waren Fußgänger unterwegs. Kleine, große, alte, junge. Manche einzeln, andere in Grüppchen. Manche normal laufend, andere joggend oder vergnügt herumspringend. Darunter eine flüchtige Gestalt im Auge zu behalten, war nicht einfach. Selbst ihre dunkle Kleidung half dabei nur bedingt. Es waren schlichtweg zu viele Personen unterwegs. Noch dazu rannten und sprangen die Kinder wild umher, was es noch schwieriger machte, in all dem Gewusel etwas zu erkennen.
Zweihundert Meter lang hielt Henning Schritt. Dann war die unbekannte Person urplötzlich verschwunden. Wohin, wusste er nicht. Prophylaktisch überprüfte Henning jeden Grundstückseingang, an dem er vorbeikam, und schaute hinter jedes geparkte Auto. Doch spätestens als die nächste Baumallee anfing und dahinter der ebenfalls stark frequentierte Bereich für Wohnmobile begann, musste er sich eingestehen, dass er verloren hatte.
»Verdammt!«, fluchte er leise und blieb erneut wie angewurzelt stehen. Er tat es dermaßen abrupt, dass beinahe ein hinter ihm fahrender Junge mit seinem Roller gegen ihn geprallt wäre. In letzter Sekunde wich das Kind aus und rief irgendein halbgenuscheltes Schimpfwort.
»Also jetzt bitte noch mal«, vernahm er wenig später Marens keuchende Stimme hinter sich. »Wer war wo?« Sie kam schnaufend neben ihm zum Stehen und stützte ihre Hände auf den Oberschenkeln ab.
Er berichtete ihr, was er gesehen hatte. Beziehungsweise zu sehen geglaubt hatte. Mit einem Mal war er selbst nicht mehr so sicher, ob er nicht überreagiert hatte. Möglicherweise handelte es sich gar nicht um einen Einbruch, sondern eine Mutprobe oder reine Neugierde. Immerhin handelte es sich bei der Hütte um den Schauplatz eines Mordes. Da konnte es schon dem einen oder anderen in den Fingern jucken. Deshalb war er auch nicht überzeugt davon, dass es selbst bei einem Einbruch unbedingt einen Bezug zu ihren Ermittlungen geben musste. Aber es könnte. Und genau das war der springende Punkt.
»Da war wohl jemand flinker als wir«, bescheinigte Maren.
»Würde ich auch so deuten. Wir waren nicht einmal nahe dran. Ich habe von unserem Verdächtigen kaum etwas erkannt …«
»Ist ja kein Wunder, bei all den Leuten.«
»Ärgerlich bleibt es trotzdem. Anscheinend ist nicht die Nacht der beste Zeitpunkt für eine Flucht, sondern der späte Vormittag in der Urlaubszeit, wenn alle wach und auf den Beinen sind.«
»Werde ich mir für meinen nächsten Fluchtversuch merken. Lass uns mal den Schaden an der Blockhütte begutachten.«
»Unbedingt.«
Auf dem Rückweg hielt Henning noch einmal Ausschau nach der schwarz gekleideten Person – und war nicht überrascht, dass er niemand Verdächtiges bemerkte. Gleiches traf leider ebenso auf die mit rot-weißem Absperrband gekennzeichnete Blockhütte zu. Weder an der Tür noch am Fenster bemerkte er frische, geschweige denn alte Einspruchsspuren. Nichts hier sah so aus, als hätte sich seit ihrem gestrigen Besuch etwas verändert. Von außen linsten sie kurz ins Innere der Hütte. Auch drinnen stellten sie keinerlei Unterschied zu gestern fest.
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Klappentext:
Ein Campingurlaub in mit tödlichem Ausgang! Wer hat Jochen Munk in seinem Ferienbungalow erstochen? Um diesen Fall aufzuklären, werden die Kommissare Henning Karloff und Maren Hansen nach Altharlingersiel beordert. Der Tote, Besitzer einer Klempnerwerkstatt, gehörte zu einer verschworenen Gemeinschaft, die schon seit Jahren ihren Urlaub im idyllischen Ostfriesland verbringt. Doch wie sich herausstellt, gab es unter den Campern durchaus Spannungen und Reibereien. Können diese vermeintlich harmlosen Auseinandersetzungen zu einem Mord geführt haben? Bei den Ermittlungen der Polizei stellt sich heraus, dass der scheinbar biedere Jochen Munk einiges zu verbergen hatte. War eine Frau, mit der er angeblich ein Verhältnis hatte, die Ursache für die Tat, ausgeführt durch einen Nebenbuhler? Und warum sprach der notorisch klamme Handwerker davon, sich einen Luxuswagen zuzulegen? War er etwa vom rechten Weg abgekommen und musste deshalb sterben?
Der Ostfrieslandkrimi „Mord in Altharlingersiel“ ist als Taschenbuch und E-Book bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:
Eine Übersicht über die Reihenfolge der Bücher finden Sie hier.
Mehr über die Kommissare Karloff & Hansen können Sie im Steckbrief erfahren!
Viel Freude beim Lesen wünscht
Das Team von www.ostfrieslandkrimi.de