Auf Norderney findet ein Boßelturnier statt und die Favoritin wird tot aufgefunden. Rita Roth erzählt, was es damit auf sich hat!
Eigentlich sollte es ein sportlicher Wettkampf unter Gleichgesinnten werden. Doch als Katja Martens tot aufgefunden wird, beginnt Gretje Blom an Mord zu glauben. Die Liste der Verdächtigen ist lang und die Gründe zahlreich. Ostfrieslandkrimi-Autorin Rita Roth spricht mit uns über ihren bereits 10. Teil der Reihe.
»Inselkugel« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Worum geht es?
Rita Roth: In meinem 10. Ostfrieslandkrimi Inselkugel dreht sich alles um den Tod von Katja Martens, die nicht nur wegen eines Boßelturniers aus ihrer Wahlheimat Teneriffa für ein paar Wochen nach Norderney zurückgekehrt ist. Katja lässt es keine Ruhe, dass ihr Bruder Tammo im Gefängnis sitzt. Sie glaubt an seine Unschuld und will ihn da rausholen. Ihre Nachforschungen werden ihr schließlich zum Verhängnis, sie muss ihre Entschlossenheit mit dem Leben bezahlen.
Wie würden Sie das Mordopfer Katja Martens in einem Satz beschreiben?
Rita Roth: Nur ein Satz? Verdammt schwierig! Katja Martens lässt sich in keine Schublade stecken. Sie hat ihren eigenen Kopf und geht unbeirrbar ihren eigenen Weg, auch wenn sie dabei manchmal aneckt.
Jemand profitiert offensichtlich geschäftlich von Katja Martens’ Tod, verrät der Klappentext wenig konkret. Können Sie uns darüber schon etwas mehr verraten?
Rita Roth: Natürlich könnte ich Ihnen Geschichten darüber erzählen, wem ihr Tod ganz gelegen kommt. Aber mal ehrlich: Es muss doch spannend bleiben, und Sie, liebe Leserinnen und Leser, wollen doch miträtseln. Oder?
Ja, da haben Sie natürlich recht 😉. Ihre Ermittlerin Gretje Blom ›ist ja wirklich eine Marke‹ heißt es in einer Rezension zum Vorgängerband »Inselfluch«. Besser kann man es nicht ausdrücken, finde ich. Wie haben Sie die Figur der charmanten und zugleich eigenwilligen älteren Ermittlerin entwickelt? Gab es ein reales Vorbild?
Rita Roth: Gretje Blom ist ein ostfriesisches Original mit Herz, großer Klappe und einer guten Portion Humor. Die pensionierte Briefträgerin besitzt eine ausgeprägte Menschenkenntnis und einen untrüglichen Instinkt für Kriminalfälle. Damit die Miss Marple von Norderney bei ihren Unternehmungen nicht übers Ziel hinausschießt, begleitet ihr Kumpel Piet sie bei ihren Unternehmungen wie ein Schatten überallhin. Er nennt sie liebevoll lütte Friesenrose und sagt: »Du bist schön wie eine Friesenrose, du hast aber auch verdammt fiese Dornen, die richtig wehtun können.«
Wie Gretje entstanden ist? Ohne Plan. Sie war plötzlich da. Zum ersten Mal zeigte sie sich in meinem Liebesroman Sanddornküsse & Meer und eroberte die Herzen vieler Leserinnen und Leser im Sturm. Auf Norderney hatte sie neue Freunde gefunden und alte Bekannte wiedergetroffen. Und weil ihr der Ruhestand in Ostrhauderfehn trotz Gedächtnistraining – sie nennt es Kopptraining – und Nordic-Walking zu eintönig war, zieht es sie alle paar Wochen auf die Insel. Langweilig wird es ihr dort nie, denn immer, wenn Gretje auf Norderney ist, geht es mörderisch zu. Mittlerweile glaubt sie an einen teuflischen Fluch, der auf ihr lastet. Ihre Spürnase fängt dann an zu kribbeln, und sie setzt alles daran, den Fall schneller zu lösen als die Inselpolizei – nicht immer zur Freude der Inselpolizisten Jan Berg und Bea Bissick. Bissick mit ck am Ende, darauf legt die Hauptkommissarin großen Wert.
Ein reales Vorbild? Sorry – da kann ich nur den Kopf schütteln. Manchmal frage ich mich: Sind wir nicht alle ein bisschen Gretje? – Grins!
Irgendwie wurde es wirklich mal Zeit für einen Boßelkrimi! Haben Sie sich selbst schon einmal in der ostfriesischen Volkssportart ausprobiert?
Rita Roth: Oh ja! Allerdings liegt das schon eine Weile zurück. Bei einem Betriebsausflug nach Ostfriesland durfte ich damals selbst die Kugel werfen. Geblieben ist die Erinnerung an ein spaßiges Event und einige Schnäpsken, die gebechert wurden. Aufgefrischt wurden diese Erinnerungen vor Kurzem durch eine bemerkenswerte Neu-Insulanerin, die mir das Boßeln oder auch das Klootschießen nahegebracht hat – inklusive eigener Boßelkugeln aus Gummi und Holz zum Anfassen!
Die Idee für den Tatort, das sogenannte Klootgrab auf Norderney, habe ich dieser Begegnung zu verdanken – samt Fotos als Inspiration. Wenn der Kloot lange die Straße entlangrollt, rufen alle: »He lööpt noch!« (Er läuft noch!) In diesem Sinne kann ich nur sagen: Auch Gretje lööpt noch! Nach dem 10. Krimi ist noch lange nicht Schluss. Es läuft!
Klappentext zum Ostfrieslandkrimi:
»Wir haben geboßelt, und eine dusselige Windböe hat meine Kugel von der Bahn abgebracht. Sie ist im Klootgrab gelandet, neben einer Leiche!« Kurz vor dem großen Boßelturnier auf Norderney entdeckt Gretje Blom beim Training eine tote Frau – in jener Mulde, die von den Insulanern scherzhaft »Klootgrab« genannt wird. Das Opfer: Katja Martens, Favoritin auf den Titel und erschlagen mit einer Boßelkugel! Hat der amtierende Boßelkönig Hein Zander seine Konkurrentin aus dem Weg geräumt? Er war alles andere als begeistert davon, als Katja, mittlerweile auf Teneriffa lebend, vor dem Turnier plötzlich wieder auf ihrer Heimatinsel Norderney erschien. Gretje Blom und ihre Freunde aus der Pension Friesenrose ermitteln auf eigene Faust und stoßen auf ein heikles Beziehungsgeflecht: Nicht nur der einheimische Arzt Dr. Feldmann, sondern auch der neue Gast in der Friesenrose hegten offenbar Gefühle für das Mordopfer. Außerdem profitiert jemand offensichtlich geschäftlich von Katja Martens’ Tod …
Der Ostfrieslandkrimi »INSELKUGEL« ist bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:
Eine Übersicht über die Reihenfolge der Bücher finden Sie hier.
Mehr über die Serie können Sie im Steckbrief erfahren.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen!
Das Team von www.ostfrieslandkrimi.de