Ostfrieslandkrimi-Autor Alfred Bekker spricht mit uns über seinen 8. Band der „Inselermittler“-Reihe, die das Ermittler-Duo mit scheinbaren Identitätsklau konfrontiert!
Kriminalhauptkommissar Manno Lewert und Privatdetektiv Wieland von Bröking haben es diesmal mit einem außergewöhnlichen Mordfall zu tun, der sie in der Pension Haddinga hält. Das Opfer – ein scheinbar ehemaliger Bekannter des Privatdetektivs. Doch irgend etwas stimmt nicht mit der Identität des Mannes. Alfred Bekker klärt uns auf.
Ihr neuer Ostfrieslandkrimi »Norderneyer Pensionsmord« ist gerade erschienen. Worum geht es?
Alfred Bekker: In den Büchern um die Inselermittler spielt ja immer wieder die Pension Haddinga eine Rolle, weil Kommissar Lewert dort übernachtet, wenn er wegen eines Mordfalls auf die Insel kommt. Diesmal wird die Pension zum Tatort. Im Dachzimmer wird ein im Bett liegender Mann mit einem gezielten Schuss durch das Fenster erschossen. Das ist die Ausgangslage. Der Präzisionsschuss eines Scharfschützen mit entsprechender Ausrüstung. Der Tote hat Papiere bei sich und heißt Hagen Rahmspott. Als dann der Super-Recogniser und Privatermittler Wieland von Bröking hinzugezogen wird, kriegt der Fall eine plötzliche Wende: Von Bröking behauptet, der Tote sei nicht Hagen Rahmspott, mit dem er früher zu Schule gegangen sei, sondern jemand, der Rahmspott zum Verwechseln ähnlich sieht. Und damit nicht genug: Am Tag vor dem Mord hat von Bröking den echten Rahmspott zufällig wiedergetroffen. Aber der tat so, als würde er von Bröking nicht kennen und schien außerdem über die Maßen gealtert zu sein. Was steckt dahinter? Von Bröking ist gelinde gesagt irritiert.
Die Identität des Toten ist dieses Mal besonders rätselhaft, warum?
Alfred Bekker: Seine Papiere sind echt. Die Lichtbilder stimmen mit dem Toten überein. Niemand hätte eine Unregelmäßigkeit bemerkt, es sei denn, man ist ein Super-Recogniser wie Wieland von Bröking, der auf Gesichtserkennung spezialisiert ist und sofort sieht, dass der tote Mann in der Pension nicht sein ehemaliger Schulfreund ist. Kann es aber zwei verschiedene Träger eines Namens geben, die sich so ähnlich sehen, dass sie wie Zwillinge wirken? Theoretisch ja. Doppelgänger sind ein altbekanntes Phänomen. Aber der Tote heißt nicht etwa Peter Meier, sondern trägt einen Namen, der sehr selten sein dürfte. Es wäre also sehr unwahrscheinlich. Noch rätselhafter wird das Ganze, als sich herausstellt, dass der Tote auch nach seinem Ableben noch dazu in der Lage gewesen zu sein scheint, sein Schweizer Bankkonto zu schließen und seinen Wagen zum Parkplatz Ostheller zu fahren.
Während man über den Toten zunächst nichts sagen kann, kann man aus der Art der Ermordung bereits Schlüsse auf den Täter ziehen. Welche sind das?
Alfred Bekker: Er muss ein guter Schütze sein, hat ein Gewehr mit Hightech-Zielerfassung und war außerdem in der Lage, aus zirka 900 Metern genau zu treffen. Das setzt eine entsprechende Ausbildung voraus, wie sie zum Beispiel Scharfschützen bei der Bundeswehr erhalten. Die beste Ausrüstung nützt nämlich nichts, wenn der Schütze die äußeren Bedingungen, z. B. den Wind, nicht mit eingerechnet hat. So etwas muss man können und üben.
Der Privatermittler Wieland von Bröking ist dieses Mal auch persönlich von den Umständen des Mordes betroffen. Was hat es damit auf sich?
Alfred Bekker: Von Bröking ist ein hochbegabter Einzelgänger, dem Kontakte zu anderen Menschen schwerfallen. Hagen Rahmspott war ihm sehr ähnlich. Die beiden standen sich deswegen besonders nahe, weil sie quasi »die Einzigen ihrer Art« waren. Sie konnten zusammen über Dinge lachen, die andere nicht einmal verstanden haben. Jetzt ist von Bröking ganz gewiss nicht der Typ, der sehr begabt darin wäre, Freundschaften zu pflegen. Aber dass ausgerechnet Hagen ihn zuerst nicht wiedererkennen will und dann eine Leiche mit seinem Namen und Papieren auftaucht, beschäftigt ihn daher sehr. Das ist kein gewöhnlicher Fall für ihn.
Normalerweise ist Polizeiobermeister Tjark Drönkemeier nicht besonders begeistert darüber, dass Wieland von Bröking in einen Fall involviert ist, doch dieses Mal ist er anderer Meinung. Weshalb?
Alfred Bekker: Wieland von Bröking ist ein kluger Kopf – aber lässt das andere oft spüren. Und diese Charaktereigenschaft kann Tjark Drönkemeier nicht ausstehen. Aber in diesem Fall stellt sich sehr schnell heraus, dass von Bröking wahrscheinlich der Einzige ist, der diesen Fall überhaupt lösen kann. Und zwar nicht nur wegen seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten – sondern vor allen Dingen durch seine persönlichen Kenntnisse über Hagen Rahmspott.
Klappentext:
Ein Ermordeter in einem verschlossenen Raum – wie ist das möglich? Hauptkommissar Manno Lewert wird zu einem mysteriösen Mordfall auf die Insel Norderney gerufen. In der Pension Haddinga wird im Dachzimmer die Leiche eines Mannes gefunden – getötet durch das einzige Fenster des Raums. Als dann der Privatdetektiv Wieland von Bröking hinzugezogen wird, erlebt die Polizei eine Überraschung: Laut vorliegendem Ausweis handelt es sich bei dem Toten um Hagen Rahmspott. Aber von Bröking behauptet steif und fest, dass dieser Mann nicht derjenige ist, mit dem er jahrelang zur Schule gegangen war, wenn auch eine große Ähnlichkeit vorhanden ist. Und die Aussage eines Spezialisten für Gesichtserkennung kann die Polizei nicht einfach ignorieren. Zudem glaubt von Bröking, seinen ehemaligen Mitschüler erst vor Kurzem auf der Nordseeinsel gesehen zu haben – allerdings als alter Mann verkleidet!
Der Ostfrieslandkrimi »Norderneyer Pensionsmord« ist als E-Book und Taschenbuch bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:
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Wir wünschen viel Freude beim Lesen!
Das Team von www.ostfrieslandkrimi.de