Das aufregende Interview „Tödlicher Irrglaube in Ostfriesland“!

Ostfrieslandkrimi-Autorin Elke Nansen beantwortet unsere Fragen zum nächsten spannenden Kriminalfall der Kripo Emden!

 

Im aktuellsten Titel von Elke Nansen müssen sich die beiden Kommissare Faber und Waatstedt mit einem Künstlerkollektiv auseinander setzen, die womöglich etwas mit einem Vermisstenfall zu tun haben. Die Autorin erklärt uns mehr dazu.

 

Ihr neuer Ostfrieslandkrimi »Tödlicher Irrglaube in Ostfriesland« ist erschienen. Worum geht es?

 

EAutorin Elke Nansenlke Nansen: Knuts neue Partnerin Anette bittet Faber und Rike, nach Christian, dem Patensohn ihrer besten Freundin, zu suchen. Er ist ein junger Kunststudent, der sich einer Künstlerkolonie namens Angelus Artifex angeschlossen hat, die von dem berühmten amerikanischen Künstler und Gastprofessor Gabriel Green geleitet wird. Kurz nachdem er beginnt, in der Kolonie zu leben, verlässt Christian die Kunsthochschule und will mit seiner Familie nichts mehr zu tun haben. Der junge Mann sieht nach kurzer Zeit sehr schlecht aus, ist bis auf die Knochen abgemagert, und dann verschwindet er ganz. Als die Emder Kripo sich des Vermisstenfalls annimmt, wird den Ermittlern schnell klar, dass diese Künstlerkolonie eher eine Art Sekte ist und leider ungemein gefährlich.

 

 

Tatsächlich ist eine der ersten Fragen, die sich die Ermittler stellen, ob es sich bei der Künstlerkolonie Angelus Artifex um eine Sekte handelt oder nicht. Wo verläuft für Sie die Grenze zwischen Spiritualität und Fanatismus?

 

Elke Nansen: Der Forensiker Philipp Schorlau beschreibt den Unterschied in seiner kleinen Präsentation, die er für Fabers Team hält, recht treffend. Hier ein kleiner Auszug:

»Sekten, meine Lieben, kann man als Glaubensgemeinschaften bezeichnen, die sich sehr oft einfach von einer Mutterreligion abgespalten haben. Das lateinische Wort Secta, der Ursprung des Wortes Sekte, bedeutet befolgter Grundsatz oder Richtung«, begann er seine Präsentation. »Dass der Begriff Sekte heute einen sehr negativen Beiklang hat, liegt daran, dass in vielen Sekten die Mitglieder beeinflusst und derart manipuliert werden, dass sie ihrem Führer willenlos folgen. Oft gelten sie dann als Fanatiker, die sich nicht mit kritischen Fragen auseinandersetzen wollen. Natürlich gibt es auch Sekten, die an Außerirdische glauben und so gar nichts mehr mit Religion am Hut haben.«

Außerdem gibt es verschiedene Merkmale, die Sekten auszeichnen, und die erklärt Philipp Schorlau in dem Buch ganz genau. Aber da müssen Sie den Ostfrieslandkrimi schon lesen.J

 

 

Was verschlägt die Angelus-Artifex-Gemeinschaft ausgerechnet nach Ostfriesland?

 

Elke Nansen: Gabriel Green gründete seine Künstlerkolonie in den USA in Cambridge und unterhält dort auch immer noch das Stammhaus der Sekte. Er war an der berühmten Kunstuniversität in Cambridge, Boston, als Professor tätig. Da er jedoch direkt an der Uni Anhänger für seine Gemeinschaft warb und mit mehreren Studentinnen Beziehungen unterhielt, musste er seinen Posten räumen. In den USA geboren, als Sohn einer amerikanischen Mutter und eines deutschen Vaters, konnte er ohne Probleme nach Deutschland kommen und wurde Gastprofessor an der Kunsthochschule in Leipzig. Dort gründete er eine Art Interimskolonie, weil er plante, auf dem Land ein großes autonom bewirtschaftetes Sektendorf zu bauen. So kaufte er Land in der Nähe von Marienhafe und verwirklichte dort seinen Traum.

 

 

Und dann taucht plötzlich ein Texaner in Marienhafe auf …

 

Elke Nansen: Ja, der ehemalige Chief der Polizei aus Fredericksburg in Texas. John Carpenter ist der Onkel eines der Sektenmitglieder, Chester, der in den USA von Gabriel Green rekrutiert wurde. Schon dort versuchte sein Onkel ihn aus der Sekte herauszuholen, weil er erkannte, dass sein Neffe völlig manipuliert wurde. Doch Green nahm Chester Jefferson mit nach Deutschland. John vermutet ihn in Marienhafe und bricht kurzerhand bei der Angelus-Artifex-Kolonie ein. Was ihm leider schlecht bekommt, bis ihn Faber, Tamme und Philipp dort herausholen. Da John ein echter Charakter und Cowboy ist, passt er natürlich wie die Faust aufs Auge zu Fabers Team. Und wie sich herausstellt, wird Johns Schlagkraft bei dem Fall noch dringend gebraucht.

 

 

Ohne spoilern zu wollen: Die Handlung lässt den Leser sicher nicht kalt! Gab es beim Schreiben Szenen, die Ihnen emotional besonders nahegingen oder die Sie selbst überrascht haben?

 

Elke Nansen: Eigentlich waren es eher die Recherchen über Sekten, die mich bei der Arbeit an dem Ostfrieslandkrimi am meisten überrascht und schockiert haben. Es ist eine Tatsache, dass ganz normale, gebildete Menschen auch auf solche Sekten hereinfallen können. Es kann dir und mir passieren und hängt von der eigenen Lebenssituation ab. Man glaubt zwar als informierter, intelligenter Mensch, die Strukturen solcher Manipulatoren zu durchschauen, doch immer wieder fallen auch die Klügsten auf solche kriminellen Menschen herein. Oft sind solche Gurus Soziopathen, und, das kann man überall lesen, Soziopathen sind Meister der Täuschung und der Beeinflussung. Keiner von uns ist davor sicher. Auch hier möchte ich noch einmal Doktor Philipp Schorlau das Wort geben:

»Und, liebe Leute, bildet euch ja nicht ein, gegen die Beeinflussung von solchen Gruppen immun zu sein«, sagte der Doktor zum Schluss. »Denn die meisten Menschen sind unter bestimmten Bedingungen, in Lebenskrisen, depressiven Phasen, bei Krankheit oder dem Verlust eines geliebten Menschen gefährdet, solchen Organisationen ins Netz zu gehen.«

 

 

Der Klappentext zum Ostfrieslandkrimi

 

»Sie war dabei, als Gabriel seine Flügel zeigte, und meinte, das war ziemlich gruselig!«

Als ein junger Mann aus dem Umfeld von Opa Knuts Lebensgefährtin verschwindet, wird die Kripo Emden hellhörig. Der Kunststudent Christian Färenfell hatte sich einer geheimnisvollen Künstlerkolonie namens Angelus Artifex angeschlossen und danach jeden Kontakt zu seiner Familie abgebrochen. Die Kolonie, angeführt vom charismatischen Gabriel Green, hat sich auf einem abgeschotteten Gelände nahe Marienhafe niedergelassen. Besorgniserregende Fotos, die ein Privatdetektiv vor einiger Zeit geschossen hatte, zeigen Christian völlig ausgezehrt und kaum wiederzuerkennen. Inzwischen fehlt von ihm sogar jede Spur.  Was verbirgt sich hinter den verschlossenen Toren von Angelus Artifex? Eine harmlose spirituelle Künstlergemeinschaft oder ein gefährlicher Kult? Glaubt der Anführer Gabriel Green tatsächlich an die Rückkehr von Engeln oder ist er ein skrupelloser Manipulator? Die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt stoßen auf ein Netz aus Fanatismus und dunklen Geheimnissen. Und schon bald geht es in diesem brisanten Fall um Leben und Tod …

Der Ostfrieslandkrimi »Tödlicher Irrglaube in Ostfriesland« ist als E-Book und Taschenbuch bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:

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Eine Übersicht über die Reihenfolge der Bücher  findet ihr hier.

Mehr über die Serie könnt ihr im Steckbrief erfahren.