Lieber Marc Freund, würden Sie den Lesern Ihrer beliebten Ostfrieslandkrimis erzählen, wie Sie den Herbst erleben? Genießen Sie ihn lieber zu Hause mit einer Tasse Ostfriesentee oder erleben Sie draußen die frische Luft und die bunten Farben? Was sind Ihre bevorzugten Tätigkeiten im Herbst?
Marc Freund: Ich mag den Herbst. Und ich bin seit vielen Jahren tatsächlich bekennender Ostfriesenteetrinker. Was liegt also näher, als beides miteinander zu verbinden? Ich genieße die Ruhe, die der Herbst mit sich bringt, wenn das Wetter gerade mal nicht dazu einlädt, nach draußen zu gehen. Dann verbringe ich meine freie Zeit gerne damit, gemütlich ein gutes Buch zu lesen oder mir den einen oder anderen Krimi-Klassiker aus meiner Filmsammlung anzusehen. Bei schönem Wetter nutze ich meine Arbeitspausen gerne, um mit unserer Hündin Lilli einen Spaziergang im Wald zu unternehmen. Das tut uns beiden sehr gut. Tief durchzuatmen und unsere nordisch frische Luft zu genießen, das ist das ideale Mittel, um zwischendurch auch mal etwas herunterzufahren und den Kopf für neue Ideen freizubekommen.
Weihnachten kommt mit Riesenschritten näher. Wie feiern Sie Weihnachten, haben Sie bestimmte Traditionen oder probieren Sie immer auch etwas Neues aus? Und wie schafft es ein Krimiautor, sich während der Vorbereitung für dieses Ereignis, Zeit für das Schreiben zu nehmen?
Marc Freund: Ich muss gestehen, dass ich mich jedes Jahr am meisten auf die Vorweihnachtszeit freue. Irgendwie lasse ich mich gerne von dieser ganz besonderen Zeit im Jahr anstecken und auch inspirieren. Dazu gehört das Plätzchenbacken mit unseren Kindern, Weihnachtsgeschichten vorlesen oder zusammen musizieren. Bei Letzterem ist es jedes Jahr für mich wieder die gleiche Herausforderung, die richtigen Töne zu treffen. Dabei ist es so einfach: Man muss nur alles weglassen, was nicht nach Weihnachten klingt. Die Familie steht Weihnachten auch bei mir, bei uns, im Vordergrund. Auch wenn man nicht überall sein kann, versucht man doch, Kontakt zu halten und sich auszutauschen. Zeit zum Schreiben nehme ich mir dennoch zwischendurch, das gehört einfach zu meinem Leben dazu. Schreiben bedeutet auch immer ein Stück weit abschalten und zur Ruhe kommen. Ach ja, einen Weihnachtsbaum haben wir auch in jedem Jahr. Und Ferdinand, einen großen Weihnachtswichtel, der zur Adventszeit vom Dachboden geholt wird und später neben der Tanne steht, mit diesem ganz besonderen, erwartungsvollen Glanz in den Augen.
Haben Sie sich für das Jahr 2021 privat oder beruflich schon etwas Besonderes vorgenommen? Oder halten Sie nichts von großen Plänen, weil das Leben immer Überraschungen bereithält?
Marc Freund: Von Vorsätzen halte ich in der Tat nichts, weil man dabei doch oftmals schwach anfängt und dann sehr schnell stark nachlässt. Also lasse ich so etwas lieber bleiben und versuche stattdessen, mich um die Menschen und Dinge zu kümmern, die mir wichtig sind. Ich halte es daher wie Mark Twain und gebe jedem Tag die Chance, der schönste meines Lebens zu werden. Gelingt natürlich nicht immer, aber mir gefällt die positive Lebenseinstellung dahinter.
Woran schreiben Sie gerade für den Klarant Verlag und worauf dürfen sich die Leser im neuen Jahr freuen?
Marc Freund: Gerade ist mit “Langeooger Gier” mein neuer Fall um die Inselkommissare Gerret Kolbe und Rieke Voss erschienen. Derzeit sammle ich gerade fleißig Ideen und mache mir Notizen für den nächsten Band. Das ist ein sehr spannender Arbeitsprozess, weil es darin auch für mich so viel Neues zu entdecken gibt. Was ich an dieser Stelle schon verraten kann, ist, dass es mit Kolbes rätselhafter Vergangenheit weitergehen wird. Und natürlich wird es auch wieder einen neuen Kriminalfall geben, bei dem Kolbe und Voss auf eine harte Probe gestellt werden.
Ich bedanke mich für das Interview und wünsche allen Lesern eine gesunde und spannende Vorweihnachtszeit und frohe Festtage.
Die Ostfrieslandkrimi-Serie von Marc Freund:
Die Inselkommissare Gerret Kolbe und Rieke Voss
Der aktuelle Ostfrieslandkrimi von Marc Freund: »Langeooger Gier«
Die Aufregung auf der ostfriesischen Insel Langeoog ist groß, als eines Morgens der Strand voller angeschwemmter Schuhe ist. Dabei handelt es sich um nagelneue Ware, die einer der vorbeiziehenden Frachter mitten in der Nacht auf offener See verloren haben muss. Gierig fallen die Urlauber darüber her. Die Inselkommissare Gerret Kolbe und Rieke Voss werfen einen belustigten Blick auf das Geschehen und ahnen noch nichts Böses. Aber das lässt nicht lange auf sich warten.
Etwas weiter, an Langeoogs Ostende, wurde nämlich ein beschädigter Container angespült. Einige Insulaner beharren vehement auf ihr altes Seefahrer- und Friesenrecht, wonach jegliches angespülte Strandgut den Inselbewohnern gehört. Zunächst gelingt es Kolbe mit diplomatischem Geschick, eine Plünderung und Eskalation zu verhindern, doch schon am nächsten Morgen haben die Ermittler eine Leiche …
Der Ostfrieslandkrimi »Langeooger Gier« ist bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:
Viel Freude beim Lesen wünscht
Das Team von www.ostfrieslandkrimi.de